Pillar Pages sind Webseiten, welche die tragende Säule eines Hauptthemas darstellen (engl. pillar = Säule). Sie handeln die Kernpunkte des Themas auf einer Seite ab und verlinken zu Detailerklärungen für einzelne Punkte auf Unterseiten. Das entspricht dem modernen Informationsbedürfnis der User: Diese möchten zunächst im Kern verstehen, worum es geht. Danach möchten sie sich gegebenenfalls mit einzelnen Unterpunkten befassen.
Mit Pillar Pages werden Inhalte besser in der Suchmaschine gefunden, weil auf ihnen alle Keywords unterzubringen sind, die für das Thema Relevanz haben. Ein einzelner Beitrag verwendet kaum jemals mehr als fünf Keywords (empfohlen), während es auf einer Pillar Page durchaus 25 und auch noch mehr sein können.
Von den Keywords aus wird dann auf die weitere Seiten verlinkt, was wiederum deren SEO stärkt. Die Suchmaschine bewertet diese Verlinkungen als zusätzliche Relevanz. Daher stärkt eine Pillar Page onpage die eigene Position durch die Häufung von Keywords und offpage die Position der weiteren Seiten: Die Effekt für die SEO wirkt somit doppelt.
Pillar Pages eignen sich hervorragend für die Leadgenerierung beim Inbound-Marketing. Sie sind deutlich länger als übliche Blogbeiträge und können sogar im PDF-Format Content für das Generieren von Leads anbieten.
Die umgebenden Subthemen, auf welche die Pillar Page verlinkt, werden als Content Cluster bezeichnet. Das gesamte Cluster behandelt das Thema umfassend. Ein Beispiel könnte so aussehen, dass sich der gesamte Webauftritt (Pillar Page, verlinkte Seiten und somit das komplette Content Cluster) um die Gartengestaltung dreht.
Die Themen des Content Clusters könnten „Frühjahrsblüher“, „Herbstblumen“, „Gemüsegarten“, „beliebte Gartenbäume“, „Gartengeräte“, „Swimmingpool vs. Badeteich“, „Terrassengestaltung“ oder „Sichtschutz“ sein. Die Möglichkeiten für Content Cluster können vielfältig sein. Welche davon genutzt werden, hängt auch davon ab, aus welcher Richtung das Kernthema beleuchtet werden soll.
Eine Pillar Page kann durchaus 2.000 bis 5.000 Wörter enthalten. Es ist der Kompromiss zwischen einer relativ umfassenden Abhandlung des Hauptthemas und der Verdichtung auf das Wesentliche zu finden. Noch ausführlicher behandeln schließlich die verlinkten Blogbeiträge einzelne Subthemen. Diese thematische Verdichtung kann für Autoren durchaus eine kleine Kunst sein: Sie müssen entscheiden, inwieweit sie auf der Pillar Page einzelne Aspekte inhaltlich so verknappen, dass die nötige Kürze gewahrt bleibt, aber keine Sinnentstellung durch die Verkürzung entsteht.
Eine Pillar Page kann in verschiedenen Varianten gestaltet werden. Zwei davon werden am häufigsten genutzt:
Es gilt natürlich, die Pillar Page mit relevantem Content zu befüllen. Hierfür muss der Autor mindestens ein Kernthema und dazu Themencluster identifizieren. Das Thema ist entweder durch eine bestimmte Intention (Verkauf eines neuen Produkts etc.) vorgegeben oder darf frei gewählt werden, um eine existierende Marke zu promoten. Im letzteren Fall wählen Autoren manchmal ein Thema, zu dem sie wunderbare Keywords finden, denen einschlägige Tools ein hohes Suchvolumen bescheinigen.
Doch es ist im Grunde immer vernünftiger, von den Intentionen eines Users auszugehen: Was möchten Menschen zur betreffenden Marke wirklich wissen? Bei der Wahl des Kernthemas ist zu beachten, dass dieses ergiebig genug sein muss, um davon auch noch ein Content Cluster abzuleiten. Es gibt eine Methode, so ein Kernthema zu finden: Viele Unternehmen lassen zu verschiedenen Themen immer wieder mit kürzeren Beiträgen bloggen. Eines Tages stellen sie fest, dass an einem ganz bestimmten Thema ein sehr starkes Interesse vonseiten der User besteht.
Die betreffende Seite wird sehr oft aufgerufen, auch gibt es viele Kommentare und Rückfragen der Nutzer. Hier wurde also ein Thema gefunden, das offensichtlich ergiebig genug für eine Pillar Page samt Content Cluster ist. Es gibt auch erfahrene Contentmarketer, die solche Themen aufspüren. Wenn das Thema dann behandelt wird, sind nun hierfür die passenden Keywords zu evaluieren. Das ist eine etwas aufwendige, jedoch sehr erfolgsträchtige Strategie.
Um die Seite zu pflegen, empfiehlt es sich, das Content Cluster regelmäßig zu erweitern. Eine gute Contentstrategie plant das von vornherein ein. Auf der Pillar Page erscheinen damit von Anfang an recht viele Themen, die im ersten Content Cluster nicht alle abgehandelt werden. Dies geschieht nach und nach, was wiederum das Ranking befördert: Die Googlealgorithmen stellen fest, dass die Seite „lebt“. Darüber hinaus ergeben sich die Ergänzungen rein inhaltlich durch das Nutzerinteresse.
Vielleicht wurde ein Subthema auf der Pillar Page schon geteasert, aber noch nicht im Content Cluster ausführlich behandelt. Nun gibt es gerade hierzu Rückfragen von Usern: Das ist die Gelegenheit, diesen Punkt ausführlich aufzugreifen. Die Leserinnen und Leser sollten zu solchen Rückfragen und zu Kommentaren ausdrücklich aufgefordert werden. Natürlich kann auch der Content auf der Pillar Page sukzessive etwas erweitert werden. Das hängt im Grunde von der Thematik ab.
Bei einem Thema wie der Gartengestaltung (siehe oben) kommen im Laufe der Zeit nicht allzu viele neue Erkenntnisse hinzu: Schon die erste Pillar Page kann es relativ erschöpfend behandeln. Bei einem Thema wie der Elektromobilität hingegen gibt es fortlaufend neue Entwicklungen, die in die Pillar Page und das Content Cluster einfließen sollen. In so einem Fall empfiehlt es sich, die erste Fassung der Pillar Page nicht ausufern zu lassen, sich also zunächst eher an der unteren Grenze der empfohlenen Wortzahl (um 2.000) zu bewegen.
Pillar Pages sind inhaltlich und SEO-technisch ein hervorragendes Mittel im Contentmarketing. Sie steigern den organischen Traffic und helfen bei der Leadgenerierung. Der Aufwand für ihre Erstellung ist zwar nicht zu unterschätzen, doch er lohnt sich.