Shortlink

Ein Shortlink oder Shortener ist Kurz-URL-Dienst, der für eine lange, schwer zu merkende und auch kaum zu identifizierende URL eine zweite kurze, prägnante URL bereitstellt, die auf die Hauptseite mit der langen URL weiterleitet. Damit ist der Shortener eine sogenannte Alias-URL.

Wo kommt der Shortlink zum Einsatz?

Seiten mit Datenbankvariablen, Social Networks (hier vor allem die Statusmeldungen) und Mikroblogging-Dienste nutzen gern den Shortener. Darüber hinaus kann jedermann für seine eigene Webseite so eine Kurz-URL erstellen, dies ist über spezialisierte Dienste möglich. Dort gibt man die eigentliche URL ein und erstellt dann den kurzen Alias. Wenn Nutzer diesen aufrufen, werden sie automatisch auf die eigentliche Seite weitergeleitet.

Auswirkungen auf die SEO

Die Auswirkungen von Shortenern auf die SEO sind zweischneidig. Einerseits sind sie gut zu merken, werden oft aufgerufen und können ein prägnantes Keyword enthalten („sprechende URL“), das die Suchmaschine gut identifiziert. Doch lange URLs können auch sprechende URLs sein und sind damit für die SEO eigentlich wertvoller. Wer nämlich beispielsweise eine Landingpage erstellt und deren URL sprechen lässt etwa in der Art „günstiger-rotwein-aus-italien.blogspot.com“, lockt damit Nutzer an, die nach „günstiger Rotwein aus Italien“ gesucht haben.

Google belohnt die sprechende URL nach wie vor mit einem guten Ranking, wenn auch nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren (Stand: 2021). Es wäre also nicht hilfreich, für diese etwas längere URL einen Shortener zu erstellen. Möglich wäre zwar „Rotwein“, doch dieses Keyword ist so allgemein und wird daher so oft genutzt, dass es beim Ranking nichts bringt.

Vor- und Nachteile von Shortlinks

Der eindeutige Vorteil besteht in der leichten Erkennbarkeit eines Shorteners, den sich Nutzer auch merken können. Zwar ist das meistens nicht nötig, weil sich unser Browser unsere Eingaben merkt, doch wenn eine URL aus sehr vielen Worten oder gar aus unverständlichen Zeichenfolgen besteht, wissen wir nicht mal bei der ersten Browsereingabe, ob wir auf der richtigen Seite gelandet sind (ohne sie anzuklicken). Einen Shortener können wir kurz eingeben, das ist sein Sinn. Wir haben ihn uns gemerkt und landen dann automatisch auf der gewünschten Seite.

Er hat allerdings auch Nachteile, denn er versteckt das eigentliche Linkziel. „Echte“ URLs bzw. Links enthalten diverse Informationen, so etwa das Dateiverzeichnis, zu dem wir eigentlich wollten, den Namen der Hauptseite oder auch den Namen ihres Servers. All das dient dem Vertrauen. Ein Alias-Link lässt sich durch bloßes Ansehen nicht beurteilen, es existiert hier auch Missbrauchspotenzial. Nutzer könnten auf Seiten gelockt werden, die sie gar nicht besuchen wollten oder (beispielsweise als Minderjährige) besuchen durften.

Selbst sicherheitstechnisch stoßen Shortener auf Bedenken. Wer aber über einen Kurz-URL-Anbieter so einen kurzen Alias-Link erstellt, kann diesem einen Vorschau-Link hinzufügen, der den Nutzer auf eine Zwischenseite führte. Diese zeigt die gewünschten Informationen zur eigentlichen Zielseite. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die eigentliche, lange URL schon sichtbar wird, wenn nur der Mauszeiger auf den Shortener bewegt wird, ohne ihn anzuklicken.

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