Above the fold

Above the fold (wörtlich: „oberhalb der Falz“, ein Begriff des klassischen Zeitungsdrucks) ist die Kennzeichnung für denjenigen Bereich der Webseite, den der Besucher sofort und ohne Scrollen sieht. Die Begrifflichkeit ist für das Webdesign und auch für das Online-Marketing wichtig. Der nicht sofort sichtbare Teil wird als Below the fold bezeichnet.

Warum ist Above the fold bedeutsam?

Es ist für die Kommunikation der Seite sehr wichtig, was der Nutzer auf den ersten Blick und ohne weitere Aktion (Scrollen oder gar Klicken auf einen Link der Sitemap) sieht. Wie wichtig es konkret ist, wurde verschiedentlich untersucht. Natürlich ist es auch richtig, dass ein interessierter Nutzer gern weiter scrollt und auch auf Untermenüs klickt, allerdings muss sein Interesse erst einmal geweckt werden. Das erledigt der sofort sichtbare Teil der Seite. Bevor die Seite überhaupt angeklickt wird, haben Rich Snippets (schon in den Suchergebnissen sichtbare Textschnipsel) dieselbe Funktion.

Das Nutzerverhalten hängt allerdings auch von der konkreten Suche und überhaupt von der Thematik ab. Wer sich über ein komplexes Produkt informieren möchte, weiß, dass sich dieses nicht in zwei Sätzen erklären lässt. Dennoch ist es immer zu empfehlen, auch den komplexesten Sachverhalt im sofort sichtbaren Teil der Seite (noch besser im noch kürzeren Rich Snippet) kurz und präzise anzuteasern. Das ist zugegeben eine große Kunst, doch wer sie beherrscht, fesselt seine Besucher in weniger als fünf Sekunden.

Above the fold: inhaltliche Gestaltung

Damit der sofort sichtbare Teil der Seite seine Wirkung entfaltet, bieten sich einige Content-Strategien an. Sie sollen den User bestmöglich auf das Nachfolgende einstimmen und zum Weiterlesen motivieren.

  • Teaser: Der Teaser fasst den Inhalt in maximal drei (kürzeren) Sätzen zusammen.
  • Verweis auf interessante Punkte weiter unten allein schon mit den Worten „siehe unten“
  • (kürzeres) Inhaltsverzeichnis mit Verlinkung auf den jeweiligen Punkt
  • Anschneiden eines nachfolgenden Bildes, einer Grafik oder auch des nächsten Textabschnitts
  • Verweis auf nachfolgenden Content durch Paginierung (Seitennummerierung, in diesem Fall sichtbar: „Seite 1 von 10“)

Damit das funktioniert, muss der Webdesigner den sichtbaren Bereich ermitteln. Dieser unterscheidet sich je nach Endgerät. Es ist zu empfehlen, sich an der kleinsten Darstellung auf einem Smartphone zu orientieren. Wenn ein Webdesigner der Auffassung ist, dass es auf den sichtbaren Teil sehr stark ankommt, sind Tests mit Usern zu empfehlen: Sie sollen angeben, was für sie auf den ersten Blick wichtig ist. Solche Tests lassen sich auch digital durchführen, indem etwa Heatmaps und Clickmaps gemessen werden. Das sind die Positionen, auf die ein User seine Maus bewegt und die er auch tatsächlich anklickt. Scrollmaps zeigen an, wie weit der User nach unten scrollt, nachdem er den sichtbaren Teil erfasst hat. Damit lässt sich feststellen, ob dieser seine Funktion erfüllt hat.

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