Social Signals sind Rückmeldungen von Nutzern über Social-Media-Kanäle. Es kann sich um Likes, Shares, Tweets und Retweets handeln. Dabei finden auch Verlinkungen auf diejenige Webseite statt, zu deren Inhalt sich der Nutzer äußert. Daher sind Social Signals auch bedeutsam für die SEO, wobei ihr Einfluss nicht überschätzt werden darf. Gleichzeitig ermöglichen sie den Usern eine unmittelbare Reaktion auf die Inhalte einer Seite.
Dass die sozialen Netzwerke eine enorme Bedeutung haben, weiß jedermann. Viele Menschen nutzen sie privat, Unternehmen vom Freelancer über Gewerbetreibende, KMU und große Konzerne betreiben in ihnen ihr Marketing. Sharings (das Teilen von Inhalten) von einem Social-Media-Portal aus sorgt meistens auf der Webseite des Unternehmens für mehr Traffic. Kommentare und Likes zu Tweets ermöglichen die ungefilterte Kommunikation mit Kunden und Interessenten.
Unternehmen gewinnen über die sozialen Netzwerke einen genauen Eindruck von ihrer Position und ihren Markenimages. Sie können versuchen, auf die Nutzerkommentare mit entsprechendem Content zu reagieren. Damit erfüllen Social Signals eine Funktion als Indikator für gute Produkte und die Qualität von Inhalten auf der eigenen Webseite. Die Frage lautet: Wie wirken sie sich auf deren Ranking aus? Hierzu gibt es Untersuchungen. Backlinks aus Social-Media-Portalen wirken durchaus, allerdings weniger stark, als man angesichts des Standings von Facebook, Twitter, Instagram & Co. vermuten würde.
Das könnte zumindest in der Suchmaschine Google auch damit zusammenhängen, dass es in den Frühzeiten von Facebook, zu dem auch Instagram gehört, einen feindseligen Wettbewerb zwischen Facebook und Google gab, der zwar irgendwann gedämpft wurde, aber nie ganz verschwand. Die Verantwortlichen von Google neiden Facebook möglicherweise seine Marktposition, die sich auch finanziell handfest auswirkt, denn es gibt Firmen, die eher auf Facebook als auf Google werben.
Google hatte damals mit der Installation seines eigenen sozialen Netzwerks Google+ reagiert, das aber erfolglos blieb und schließlich 2019 für Privatnutzer eingestellt wurde. Gewerbliche Nutzer können den Dienst noch via Google Currents im Rahmen der G-Suite in Anspruch nehmen. Es mag also sein, dass die Googlealgorithmen zumindest Social Signals von Facebook und Instagram aus diesem Grund weniger stark bewerten. Warum dies aber auch bei anderen sozialen Netzwerken wie Twitter der Fall ist, erschließt sich SEO-Experten nicht so recht. Dabei kooperieren Google und Twitter sogar.
Dennoch entdecken wir selten in der Googlesuche den Verweis auf einen Tweet. Unter diesen Gesichtspunkten müssen Webmaster wissen, dass Social Signals wertvoll, aber Backlinks aus sozialen Netzwerken kein Allheilmittel sind.
Webmaster sollten sie zunächst als Feedback ihrer Kunden betrachten. Im Sinne der SEO stehen sie für Reichweite. Sie sind in dieser Hinsicht ein hervorragender Indikator: Eine Webseite, die in den sozialen Medien besprochen wird, ist bedeutsam. Wenn sie schon bei Google ein gutes Ranking aufweist, enthält sie viel themenrelevanten Content, auch verweisen viele Backlinks auf sie. Ohne diese Voraussetzungen hätte sie nicht ihre gute Position in der Suchmaschine.
Für solche Seiten finden sich dann auch Fans, die sich dazu auf den Social-Media-Kanälen äußern. Wenn sie die Seite erwähnen und auf sie verlinken, fördert das ein wenig das Ranking, aber noch mehr den Traffic von neuen Interessenten. Firmen, die eine fünf- oder sechsstellige Zahl von Fans bei Facebook bzw. solche Followerzahlen bei Twitter haben, können durch Tweets und Status-Updates ihre Anhänger auf die eigene Webseite holen, wo diese Social Signals hinterlassen und mit Shares den Traffic fördern.
Daher sollten Social Signals als nützlich für das direkte Marketing betrachtet werden, während ihre SEO-technische Funktion zwar zweifellos vorhanden, aber nicht als vorrangig zu betrachten ist. Entscheidend ist die Wirkung, welche Social Signals auf andere Nutzer ausüben.
Diese Signale aus sozialen Netzwerken wirken wie Nutzerbewertungen in Onlineshops. Wenn sie positiv ausfallen, schaffen sie Vertrauen in die Leistungen des Unternehmens. Das geschieht direkt durch die positiven Kommentare und auch durch schiere Zahlen: Wenn ein Unternehmen so viele Fans auf Facebook hat, muss es bedeutsam sein und großartige Produkte anbieten. Dieser Effekt wirkt aber nicht sprunghaft, sondern allmählich, dafür aber nachhaltig.
Social Signals sind ein Beweis für die Fanbase eines Unternehmens, die es trägt. Beim Optimieren von Webseiten ist darauf zu achten, dass deren Inhalte hochwertig genug bleiben, um die Fans zu halten. Es gibt zwar einige unseriöse Angebote, sich Facebook-Fans zu kaufen, doch davon ist abzuraten: Diese gekauften Fans liefern keine echten Social Signals. Zu diesen gehören auch Diskussionen, es darf berechtigte Kritik dabei sein.
Ein Fan hat etwas an einem Produkt zu bemängeln, ein anderer nimmt aber das Unternehmen in Schutz. So funktioniert eine lebendige Fanbase. Unternehmen sollten die Social Signals in ihre Marketingstrategie einbinden. Dazu gehört auch die Kontaktpflege mit den Fans. Größere Firmen müssen hiermit jemanden beauftragen. Postings sollten beantwortet werden, für positive Kommentare darf sich das Unternehmen gelegentlich bedanken, auf Kritik muss es angemessen reagieren.
Social Signals können immerhin auch negativ ausfallen – im schlimmsten Fall in Form eines Shitstorms. Wer aber eine gute Kommunikation mit den Fans pflegt, kann die Fanbase für die eigene Brand Awareness nutzen.