Domain Trust

Domain Trust ist die Vertrauenswürdigkeit einer Webseite. Da sich Vertrauen allmählich und in der Breite ergibt, existieren für diese Kennzahl keine einheitlichen Berechnungsmethoden. Google verwendet bestimmte Metriken, um den Trust von Seiten zu ermitteln, andere Anbieter von SEO-Tools haben eigene Metriken hierfür entwickelt.

Eine wichtige und allgemein akzeptierte Basis für den Domain Trusts sind eingehende hochwertige Links und User Signals, die auf eine hohe Qualität der Inhalte schließen lassen. Gute Werte beim Domain Trust wirken sich selbstverständlich positiv auf die SEO aus.

Warum ist der Domain Trust so wichtig?

Da es sehr einfach ist, eine Webseite ins Netz zu stellen, deren Inhalt ja keine unabhängige Stelle prüft, suchen die Internetnutzer nach vertrauenswürdigen Webseiten. Google will wiederum den Nutzern das bestmögliche Erlebnis bieten und ist daher ebenfalls an seriösen und hochwertigen Seiten interessiert. Diese sollen in den SERPs (organischen Suchergebnissen) möglichst weit vorn auftauchen.

Im Umfeld solcher Suchergebnisse schalten dann Werbetreibende ihre Anzeigen, was wiederum das Geschäftsmodell der Suchmaschinen ist. Daher listen diese auf vorderen Plätzen Seiten mit einem hohen Domain Trust, wenn sie ihn identifizieren können.

Wie lässt sich der Domain Trust messen?

Es gibt einige Kriterien, die prinzipiell auf die Vertrauenswürdigkeit einer Seite schließen lassen. Diese sind nicht unbedingt isoliert zu betrachten. Vielmehr wirken sie in ihrer Gesamtheit. Hier die wichtigsten:

  • Backlinks: Viele Backlinks zeugen grundsätzlich von einem Vertrauen in die Seite. Hierfür hat einer der Google-Gründer (Larry Page) schon Ende der 1990er-Jahre ein Berechnungsmodell entwickelt, den sogenannten PageRank. Das klingt wie Seitenrang, leitete sich aber vom Namen des Erfinders ab. Der PageRank maß nicht nur die Zahl der eingehenden Backlinks, sondern auch ihr Gewicht: Backlinks von wichtigen Seiten galten als deutlich wertvoller. Da sich aber Backlinks durch Promoter auch produzieren lassen, hat Google den PageRank nach 2010 offiziell außer Kraft gesetzt. Zu vermuten ist allerdings, dass er immer noch eine Rolle spielt. Grundsätzlich können Webmaster davon ausgehen, dass es gut ist, wenn sie von mehreren seriösen Seiten Backlinks bekommen. Diese werden im besten Fall freiwillig gesetzt und nicht selbst produziert (von eigenen Blogbeiträgen aus) oder gar gekauft, was die Suchmaschinenbetreiber als Black Hat SEO abstrafen.
  • Alter der Domain + Zahl der Zugriffe: Es ist immer gut, wenn eine Seite schon sehr lange im Netz steht und relational zu ihrem Alter auch sehr viele Zugriffe hatte. Diese Metrik lässt sich ganz eindeutig messen.
  • User Signals: Mit einer vertrauenswürdigen Seite interagieren die User anders als mit einer vermeintlich unseriösen oder zumindest minderwertigen Seite. Sie verweilen dort länger und klicken sich durch die Untermenüs, auch teilen sie die Seite oder rufen sie immer wieder neu auf. Diese User Signals lassen sich zur Bestimmung des Domain Trusts ebenfalls messen.
  • Qualität des Contents: Guter Content bindet Nutzer, was wiederum in die User Signals in Form einer längeren Verweildauer und wiederum des Sharings einfließt.
  • Sharing: Schon mehrfach erwähnt sollte nochmals betont werden, dass geteilte Seiten gute Seiten sein müssen. Eine nicht vertrauenswürdige Seite wird wohl niemand mit seinen Freunden teilen.
  • Thematik der Webseite: Auch ein seriöses Thema schafft Domain Trust. Die Seite einer Behörde genießt von vornherein mehr Vertrauen als die eines Werbetreibenden. Bei privaten Unternehmen spielt die Branche eine Rolle. Eine Glücksspielseite kann sich noch so bemühen – auf einen besonders hohen Domain Trust kann sie wohl nicht hoffen.
  • Nutzerbewertungen: Kommentare und Sternebewertungen erhöhen ebenfalls das Vertrauen in eine Seite, wenn sie positiv ausfallen.
  • Werbeaktivitäten: Seiten, die mit Werbebannern überfrachtet sind, verlieren dadurch an Domain Trust. Schon gar nicht darf die Seite in den Verdacht geraten, selbst Spam zu verbreiten.
  • Impressum oder sonstige Angaben zum Seitenbetreiber: In Deutschland und vielen anderen Staaten herrscht Impressumspflicht. Auch auf internationaler Ebene beurteilen die Google-Algorithmen, wie gut der Webseitenbetreiber zu identifizieren ist.
  • Links auf andere Seiten: Es ist positiv, wenn eine Seite gelegentlich auf andere Seiten verlinkt. Wenn von ihr aber massenhafte Links abgehen, könnte es sich um eine (verbotene) Linkfarm handeln. Schon etwas zu viele Links können den Domain Trust beschädigen. So erlauben beispielsweise die meisten Presseportale in einem redaktionellen Beitrag mit mindestens 400 Worten maximal zwei ausgehende Links, um ihren eigenen Domain Trust nicht zu beschädigen.
  • Registerinformationen und Seriosität des Webhosters: Die Google-Bots können auch Daten zur Registrierung der Webseite abrufen. Damit lässt sich eine Bad Neighbourhood (schlechte Nachbarschaft) beim Hoster feststellen. Diese würde den Domain Trust beschädigen und damit auch die SEO beeinträchtigen.

Wie lässt sich der Domain Trust erhöhen?

Webmaster sollten auf die Qualität des Contents und der Technik achten, die Seite pflegen und strikt die Guidelines der Suchmaschinenbetreiber beachten. Auch ist eine regelmäßige Überprüfung des eigenen Linkprofils wichtig. Manchmal verlinken unseriöse Websites auf die eigene Domain. Diese lassen sich mit dem Google-Disavow-Tool entwerten. Eine weitere Maßnahme für einen besseren Domain Trust ist das Hinterlegen der eigenen Seite in der Google-Search-Console, die automatisch über unnatürliche Links, Hacks und andere Probleme informiert.

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