Keyword-Spamming

Keyword-Spamming ist die missbräuchliche Verwendung von Keywords. Man könnte den Begriff ins Deutsche mit „Schlüsselwortvermüllung“ übertragen. Optimierer setzen Schlüsselwörter auf einer Webseite übermäßig stark ein, weil sie sich davon ein besseres Ranking erhoffen.

Welche Annahmen stehen hinter dem Keyword-Spamming?

Die betreffenden Optimierer glauben, dass Schlüsselwörter der wichtigste Rankingfaktor für eine Webseite sind und es daher gar nicht genug von ihnen in einem Text geben kann. Die Annahme, dass Algorithmen von Suchmaschinen einen Text mit sehr vielen Schlüsselwörtern für relevanter erachten als einen Text mit geringerer Keyword-Density (Dichte), stammt noch aus den Frühzeiten der Suchmaschinenoptimierung.

Möglichweise war sie auch einmal berechtigt, aber schon seit etwa 2015 gilt das längst nicht mehr. Dennoch benötigen Texte Schlüsselwörter, um von den Crawlern der Suchmaschinen nach der betreffenden Sucheingabe eines Nutzers gefunden zu werden. Über deren angemessene Dichte gibt es Hypothesen. Eine in SEO-Kreisen durchweg kommunizierte Meinung besagt, dass die optimale Keyword-Density bei 3 – 4 % liegt. Bemerkenswerterweise äußern sich die Verantwortlichen von Google & Co. zu diesem Thema nicht, sodass diese Auffassung eine bloße Hypothese bleiben muss.

Immer wieder aber möchten Optimierer mithilfe von Keyword-Spamming eine vordere Position in den Suchmaschinen erreichen. Diese Methode wirkt wie ein Verfahren „mit der Brechstange“, wenngleich die Intention verständlich ist. Wer im Netz etwas sucht, interessiert sich nur für die ersten etwa drei bis zehn Ergebnisse, weshalb die vorderen Plätze hart umkämpft sind. Viele SEO-Verantwortliche wissen sich nicht anders zu helfen, als ihre Webseiten mit Schlüsselbegriffen zu überfrachten.

Wo ist Keyword-Spamming heute noch anzutreffen?

Auch im Jahr 2021 gibt es noch Keyword-Spamming, so etwa in Home- und Landingpages von Affiliates (Werbepartnern der Wirtschaft), in manchen kleineren Onlineshops von Händlern mit wenig SEO-Kompetenz, ebenso bei Dienstleistern und weiteren privaten Anbietern wie beispielsweise Auktionshäusern. Diejenigen Firmen, die groß genug für eine eigene SEO-Abteilung oder den Einkauf des nötigen Know-hows sind, vermeiden Keyword-Spamming ebenso wie interessierte kleinere Unternehmen, die sich mit SEO näher beschäftigen.

Es hat sich herumgesprochen, dass die Methode nichts bringt: Die Seiten ranken dadurch prinzipiell nicht besser. Das liegt auch daran, dass das Ranking von vielen weiteren SEO-Faktoren abhängt. Keywords sind nur ein Baustein von vielen, wenngleich kein unwichtiger. Zudem kursiert nach wie vor die Befürchtung, dass Keyword-Spamming zu Strafen durch Google & Co. (sogenannten Penalties) führen könnte, die mindestens ein Downranking in den SERPs bedeuten würden.

Absurdes Keyword-Spamming

Manche Webmaster überdehnen den Spam mit Schlüsselbegriffen ins Groteske. Sie fügen ihren Texten zusätzlich zu den Hauptkeywords, um die sich die Inhalte drehen, noch allgemeine Schlüsselworte hinzu, die entweder verlockend klingen sollen wie beispielsweise die Begriffe „kostenlos“, „umsonst“, „sales“ oder „free“, oder die sogar gänzlich andere Themenbereiche berühren, weil der Optimierer glaubt, so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können.

Der Text behandelt beispielsweise einen bestimmten Bereich der Mode und inkludiert per Schlüsselbegriff noch einen gänzlich anderen Bereich, was inhaltlich unsinnig wirkt. Grundsätzlich wirken Texte mit Keyword-Spamming nicht sehr lesefreundlich. Außerdem ist die Internetgemeinde inzwischen relativ aufgeklärt und versteht, dass es in den Texten Schlüsselbegriffe gibt, nach denen man zuvor gesucht hat. Wenn ein Leser nur fortlaufend über diese Begriffe stolpert, wirkt das vordergründig bis banal und erweckt Ablehnung.

Reaktion der Suchmaschinen auf Keyword-Spamming

Es ist nicht wirklich bekannt, ob Keyword-Spam zu Penalties führt. Man vermutet es, weshalb ihn vorsichtige Optimierer vermeiden. Eine aktuelle Hypothese des Jahres 2021 lautet, dass Keywords zwar nach wie vor in Texten vorhanden sein müssen, damit die Seite bei der Suche nach diesen Schlüsselbegriffen als Suchergebnis erscheint, dass aber die Keyword-Density durch geänderte Suchmaschinenalgorithmen längst nicht mehr die Rolle wie noch vor Jahren spielt und daher den Suchmaschinen auch das Keyword-Spamming relativ egal ist. Dies ist, wie gesagt, eine Hypothese. Doch auch ohne Angst vor Penalties sollten Optimierer das Keyword-Spamming im Interesse ihrer Webseitenbesucher unterlassen.

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