Linkbait

Ein Linkbait (wörtlich: Link-Köder) besteht aus sehr hochwertigen Inhalten, die andere Webseiten zum Zitieren und damit Verlinken verleiten. Linkbaiting gehört zur Strategie der OffPage-SEO, also der Suchmaschinenoptimierung von außen. Es ist zu beachten, dass diese Strategie am besten mit aktivem Seeding (wörtlich: Aussaat, übertragen: Verteilen der Angebote) funktioniert. Nur selten entdecken andere Webmaster von allein die hochwertigen Inhalte und verlinken auf sie freiwillig.

Wer also Linkbaiting betreibt, kann sie darauf per Mail aufmerksam machen und höflich auf die Variante eines Backlinks verweisen. Wenn die Inhalte für den anderen Webmaster wirklich wertvoll sind, setzt er den Link. Der Linkbaiter wiederum gewinnt auf seriöse Weise einen Backlink. Es entsteht also eine Win-win-Situation.

Woraus kann ein Linkbait bestehen?

Zunächst einmal muss es sich um Inhalte handeln, die zu den Themen anderer Webseiten passen und diesen mithin einen Mehrwert bieten. Hinsichtlich der Form sind immer Infografiken, Videos, Whitepaper, E-Books und generell hochwertige Blogbeiträge geeignet. Im Unterhaltungs- und Consumerbereich kommen auch Gewinnspiele oder Wettbewerbe zum Einsatz. Die Inhalte müssen sehr informativ oder sehr unterhaltsam sein. Gleichzeitig darf das Format durchaus sehr originell sein. Beides erhöht die Wahrscheinlichkeit von Backlinks durch andere Seiten.

Ein gutes Beispiel lieferte vor einigen Jahren das Käuferportal kaufda: Es zeigte eine Infografik zum Realtime-Onlinekonsum in Deutschland (wer kauft zu welcher Tageszeit was wo für wie viel Geld ein). Die Grafik war dynamisch, kaufda erhob permanent Daten. Gleichzeitig beschränkte sich die Darstellung auf wenige große Bereiche (Mode, Heimelektronik, Food, Sport, Mobilität etc.), um die Grafik nicht zu überfrachten. Das war eine ungewöhnliche, originelle und performante Information, auf die andere Händler gern verlinkten. Das Käuferportal kaufda gewann wertvolle Backlinks von starken Partnern.

Bedeutung von Linkbaiting

Im Rahmen der OffPage-SEO gehört Linkbaiting zu den aufwendigeren, aber wertvollen Maßnahmen. Dass Backlinks wichtig sind, ist allgemein bekannt. Methoden der Black Hat SEO, vor allem der Linkkauf, sind verboten und werden durch Google abgestraft. Viele Optimierer generieren Backlinks durch eigene Veröffentlichungen in Presseportalen, eigenen Blogs, Foren und Social-Media-Portalen, was erlaubt ist und zwar auch viel Arbeit kostet, aber eine planvolle Durchführung ermöglicht: Der Optimierer setzt eine bestimmte Zahl von Beiträgen mit Backlinks auf seine Hauptseite in die betreffenden Portale, er kann also in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Zahl von Backlinks erzielen.

Doch die Qualität dieser Backlinks wird von Google nicht sehr hoch bewertet. Vor allem Backlinks aus eigenen Blogs bringen nur sehr wenig. Wer beispielsweise das Programm Google Blogger nutzt und somit aus seinem eigenen Google-Konto Backlinks auf seine Hauptseite setzt, die ebenfalls bei seinem eigenen eigenen Google-Konto angemeldet ist, wird feststellen, dass der Effekt sehr klein ist. Backlinks von gänzlich anderen Konten bringen immer mehr. Sehr viele reichweitenstarke Presseportale und Foren mit hohem Trust gibt es aber nicht. Die Backlinks aus Social-Media-Portalen bewertet Google auch nicht sehr hoch.

Linkbaiting sorgt hingegen im besten Fall für Backlinks von fremden Seiten mit hohem Trust und hoher Reichweite.

Vorgehensweise beim Linkbaiting

Zunächst einmal sind Inhalte zu konzipieren. Diese sollen natürlich mit der Markenbotschaft des Unternehmens verknüpft sein, doch das hat keinen Vorrang: Der Content darf nicht wie plumpe Werbung aussehen. Vielmehr ist auf einen hohen Informations- und/oder Unterhaltungswert zu achten. Auch das Distributionspotenzial der Inhalte muss der Optimierer beachten: Wie vielen Partnern kann er seine Inhalte anbieten? Wenn er auf ein Spezialthema fokussiert, das für nur wenige andere Webmaster interessant ist, betreibt er viel Aufwand für ein kleines Ergebnis.

Darüber hinaus sind die redaktionellen Ansprüche von möglichen Interessenten zu beachten. Diese Interessenten muss der Optimierer im Vorfeld evaluieren, um überhaupt zu einem inhaltlichen Konzept zu gelangen. Nach der inhaltlichen Konzeption sind die Inhalte zu schaffen, was sich bei spezialisierten Agenturen beauftragen lässt. Der letzte Schritt ist das Seeding: Die Inhalte müssen den Partnern gemeinsam mit der Bitte um einen Backlink angeboten werden.

Darauf reagieren die möglichen Interessenten unterschiedlich gut: Manchmal liegt die positive Reaktion im einstelligen Prozentbereich, manchmal sind es auch 30 Prozent und mehr. Dementsprechend benötigt der Optimierer für die Aktion eine lange Liste von möglichen Interessenten an seinem Content.

Wie funktioniert das Seeding?

Die einfachste Methode der Distribution (des Seedings) wäre ein Angebot per Mail an die möglichen Interessenten. Auf solche Angebote reagieren viele andere Webmaster gar nicht, weil sie von Werbemails überflutet werden. Wer diesen Weg geht, benötigt eine knappe und prägnante Betreffzeile: „Interessanter Content für Sie: Infografik zu ...". Manche Optimierer machen sich die Mühe, potenzielle Interessenten anzurufen und mit ihnen sogar den Content im Detail zu besprechen, um ihn gegebenenfalls an die Bedürfnisse dieses speziellen Partners anzupassen. Das ist ein sehr hoher Aufwand für einen (wenngleich starken) Backlink. Ob er sich lohnt, muss der Optimierer im Einzelfall entscheiden.

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