Penguin Update

Das Penguin Update ist ein von Google erstmals 2012 ausgerolltes Update seiner Algorithmen, das seither durch eine Reihe von Data Refreshes erweitert und/oder leicht geändert wurde. Das Ziel der Anpassungen besteht vorrangig darin, Webspam zu erkennen und zu entfernen, um die Manipulation von Suchergebnissen möglichst zu verhindern.

Penalties durch das Penguin Update

Die Penalties (Google-Strafen) für unerlaubte Black Hat SEO wurden durch das Penguin Update offenkundig verschärft und erfolgen seither auch zielgerichteter. Optimierer, die mit Webspam arbeiten, riskieren eine schneller Versetzung in den SERPs hinter Rang 60 oder schlimmstenfalls ein Delisting, also die Verbannung aus dem Index. Die Google-Verantwortlichen wollen damit die Qualität der Suchergebnisse verbessern, denn Nutzer profitieren von Cloaking, unnatürlichem Linkbuilding oder Keywordstuffing nicht.

Allerdings ist wie bei allen Google-Algorithmen nicht genau klar, welche Verstöße gegen die Webmasterrichtlinien exakt zu welcher Penalty führen. Hierüber hält sich Google wie immer bedeckt. Das Penguin Update hat allerdings einige Gewinner und Verlierer hervorgebracht. An deren Ranking lässt sich ablesen, wie seriös oder unseriös optimiert werden kann.

Fokus auf Backlinks durch Penguin

Die Algorithmen von Penguin zielen ganz offenkundig in erster Linie auf unnatürliche Backlinkprofile. Folgende Faktoren scheinen nach Untersuchungen von SEO-Experten besonders wichtig zu sein:

  • Themenrelevanz von Backlinks (sollen von einer themenverwandten Seite stammen)
  • Anchortexte von Keywords (sollen auch allgemein gehalten werden und manchmal beispielsweise einfach „hier“ heißen, anstatt einen Markennamen zu enthalten)
  • Abstrafung von Linkkauf (erkennt Penguin sehr deutlich)
  • Abstrafung von Linkfarmen (die der Algorithmus aufgrund massenhaft abgehender Links erkennt)
  • Abstrafung von unnatürlichem Linkwachstum (sprunghaftes Ansteigen von Backlinks, wie es auf natürliche Weise eigentlich nicht vorkommt)
  • Abstrafung von schlechten Backlinks (stammen von minderwertigen Seiten)

Das eigentliche Penguin Update wurde erstmals im April 2012 ausgerollt, dann folgten weitere vollwertige, Penguin zuzuordnende Updates und zwischenzeitliche Data Refreshes, also kleinere Anpassungen. Google rollt Updates unter verschiedenen Gesichtspunkten aus, sie können sich miteinander abwechseln und in Serien erfolgen. Dies ist bei Penguin der Fall. Nach Penguin 1.0 im April 2012 folgten im Mai 2012 und im Oktober 2012 Data Refreshes, ein größeres Update 2.0 im Mai 2013, im Oktober desselben Jahres wieder ein Data Refresh, 2014 Penguin 3.0 und 2016 das Penguin Update 4.0.

Es ist zu vermuten, dass es nachfolgende weitere Penguin Updates oder auch Refreshes gab, die aber möglicherweise von anderen Updates (BERT, Core) überlagert und durch die SEO-Szene nicht oder nur schwach registriert wurden.

Auswirkungen der Penguin Updates

Die deutlichsten Auswirkungen zeigten sich nach dem ersten Penguin Update 2012. Von ihm waren rund drei Prozent aller Suchanfragen (im deutsch- und englischsprachigen Netz) direkt betroffen, ihr Ranking änderte sich deutlich. Im deutschsprachen Netz gewannen beispielsweise am meisten lonelyplanet.de und t3n.de, während die reinen Verkaufsportale prepaid-vergleich-online.de und gutscheinrabatt.eu große Verlierer waren. Das lag aber nicht an ihrem Fokus auf reine Verkäufe. Idealo.de etwa gewann sogar leicht im Ranking.

Vielmehr waren wahrscheinlich bei prepaid-vergleich-online.de und gutscheinrabatt.eu unseriöse Optimierer am Werk. Allerdings ist bei diesen Aussagen immer anzumerken, dass es sich um SEO-Hypothesen handelt. Die Google-Algorithmen bleiben geheim, doch SEO-Experten analysieren sehr umfangreich und genau, was nach einem Google-Update geschieht. Daraus leiten sie die betreffenden Hypothesen ab, die immerhin eine Arbeitsgrundlage sind. Sie sind bedeutsam: Penguin 4.0 wurde immerhin in den Google-Core aufgenommen und legt damit unumstößliche Regeln fest. Linkspam ist seither kaum noch erfolgreich.

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