Linkkauf

Der Linkkauf ist eine verbotene Methode der sogenannten Black Hat SEO (unseriöse Suchmaschinenoptimierung mit dem „schwarzen Hut“), gegen welche die Suchmaschinenbetreiber strikt vorgehen. Auch wenn für manche Start-ups ohne Kontakte und Reputation die Versuchung sehr groß ist, ein besseres Ranking per Linkkauf zu erzielen, sollten sie ihn tunlichst unterlassen.

Was passiert beim Linkkauf?

Anbieter, die Backlinks verkaufen, platzieren diese meistens in einer sogenannten Linkfarm. Das ist eine Sammlung von Webseiten, die wenig bis keinen sinnvollen Content enthalten und lediglich Backlinks auf die Webseiten der Kunden schicken. Google und andere Suchmaschinenbetreiber identifizieren solche Linkfarmen sehr schnell und bestrafen nicht nur diese mit einem Delisting (Verbannung aus dem Index), sondern auch die Kunden mit einem schlechteren Ranking.

Somit hat sich der Linkkauf als absolut kontraproduktiv erwiesen, selbst wenn er durchaus zu sehr kurzfristigen Erfolgen (über Tage oder wenige Wochen) führen kann. Es gibt freilich aufwendiger Methoden, Backlinks zu verteilen, nämlich indem die Anbieter selbst sinnvollen Content schaffen, diesen in seriösen Portalen platzieren und von dort aus Backlinks zur Kundenseite schicken. Diesen Aufwand betreibt aber fast niemand, die Backlinks müssten auch dementsprechend teuer sein.

Ein Webmaster kann das auch kaum feststellen, weshalb er sich lieber selbst darum kümmern, die Texte einkaufen und die Portale selbst suchen sollte. Weil es jedoch auch seriöse Methoden des Linkbuildings durch professionelle Anbieter geben kann, gibt es um den Linkkauf auch im Jahr 2021 immer noch einige Diskussionen. Sie drehen sich darum, ob er nicht doch eine legitime Methode für Newcomer im Web sein könnte.

Wie kann Google einen Linkkauf feststellen?

Wenn die Backlinks von einer Linkfarm stammen, stellen das Googlealgorithmen blitzschnell fest. Schon kurz nach 2010 rollte der Suchmaschinenbetreiber Updates aus (Penguin und weitere), die seither gezielt solche unseriösen Methoden aufspüren und Penalties (Strafen) verhängen. Die Crawler entdecken, dass eine Seite nichts als Backlinks und ansonsten gar keinen oder nur sinnlosen Content enthält. Letzteres lässt sich an der extrem kurzen Verweildauer der User und der gigantischen Bounce Rate (Absprungrate) feststellen.

Beides können die Crawler messen und die Algorithmen bewerten. Sollten die gekauften Backlinks allerdings tatsächlich von einer Seite mit sinnvollem Content stammen (siehe oben), kann das zu keiner Strafe führen. Der Linkkauf wäre also im Sinne der Algorithmen nicht das eigentliche Problem. Zu hinterfragen wäre, ob Suchmaschinenbetreiber Firmen mit Werbeangeboten für den Backlinkkauf identifizieren und irgendwann abstrafen. Solche Angebote stehen ja immerhin im Netz.

Die Suchmaschinenalgorithmen können übrigens auch den Linkkauf auf der Kundenseite feststellen, wenn nämlich deren Backlinks unnatürlich schnell anwachsen.

Diskussionen um den Linkkauf

Wie eingangs erwähnt wird der Linkkauf durchaus kontrovers diskutiert. Zwar gelten Linkfarmen durchweg als verpönt, doch das Einkaufen von Backlinks aus Seiten mit „seriösem“ Content gilt keinesfalls als illegitim. Befürworter führen zwei wesentliche Argumente ins Feld:

  • #1: Junge Unternehmen erlangen ohne Linkkauf auf Jahre kein brauchbares Ranking in den Suchmaschinen. Auf dieses sind sie aber angewiesen.
  • #2: Es gibt Firmen mit sehr speziellen Geschäftsmodellen. Auf ihre Webseiten verlinken zu wenige Branchenkenner, weil der Kreis der Experten sehr klein ist. Auch deren Webseiten sollten es möglicherweise mit einem Linkkauf versuchen – aber niemals von Linkfarmen aus.

Wenn jemand Backlinks kauft, sollte er sich den Anbieter genau anschauen und sich Seiten nennen lassen, von denen die Backlinks stammen. Linkfarmen sind von vornherein tabu, aber auch Backlinks aus „Linktipp-Boxen“ in der Sidebar oder Footerlinks sprechen aus Sicht von Google für einen Linkkauf.

Ein weiteres Indiz ist die Themenrelevanz der Backlinks: Sollte eine Seite zwar auf den ersten Blick sinnvollen Content aufweisen, aber Backlinks zu thematisch nicht verwandten bzw. thematisch sehr unterschiedlichen Seiten schicken, können das Googlebots als Spam bewerten. Es ist eigentlich nicht schwer, als Kunde so etwas zu identifizieren. Man muss sich nur fragen, was man selbst von einer Webseite halten würde, die auf unterschiedlichste andere Seiten Backlinks verschickt. Wenn dabei Unbehagen aufkommt, ist ein Linkkauf von solchen Seiten niemals zu empfehlen.

Alternative zum Linkkauf

Kunden, die auf Backlinks angewiesen sind, haben zwei Alternativen zum verbotenen Linkkauf:

  • #1: Sie erstellen selbst Content oder lassen ihn erstellen (zum Beispiel durch Freelancer, die bei Textagenturen zu finden sind), stellen ihn in seriöse Presseportale, Blogs, Foren und Social-Media-Portale ein und verlinken von dort aus behutsam auf ihre Webseite. Was behutsam bedeutet, geht unter anderem aus den Richtlinien von Presseportalen hervor. Open PR etwa verlangt eine gewisse Textlänge und erlaubt pro Text zwei Links.
  • #2: Die Webmaster übertragen diese ganze Arbeit an eine SEO-Agentur

Letzteres ist zu empfehlen, wenn im eigenen Hause weder die Ressourcen noch das Know-how existieren, um ein gezieltes Linkbuilding zu betreiben.

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