lwulfe
Avatar lwulfe
Themenersteller
Consultant
Content Halbgott (743 Beiträge)

Das Verbraucherschutzministerium und seine Ideen

am 11.06.2011, 14:49 Uhr eröffnete lwulfe folgenden Thread
Sonstige    1638 mal gelesen    1 Antwort(en).

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE denkt das Ministerium für Verbraucherschutz über einen radikalen Ansatz nach:
Um die in Sachen Datenschutz zuweilen lax operierenden Anbieter aus dem Ausland zu disziplinieren, will man die Anzeigenkunden der Netzfirmen - zum Beispiel Facebook, Google, Yahoo oder jeden beliebigen anderen Anbieter - zur Rechenschaft ziehen, wenn ausländische Unternehmen gegen deutsche Gesetze verstoßen.
Die Idee dahinter: Wirbt ein Unternehmen im Angebot etwa eines Social Networks, profitiert es indirekt auch von dessen möglichen Datenschutzverstößen - zum Beispiel über gezielte Anzeigenplazierungen, sogenanntes Targeted Advertising. Konkurrenten des Anzeigenschalters könnten dieses Unternehmen dann nach Wettbewerbsrecht kostenpflichtig abmahnen.
(http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,768046,00.html)

Das Ministerium für Verbraucherschutz will also seine Verantwortung delegieren. Angst vor den großen Konzernen? Die Lobby der Abmahnkanzleien wird diese Idee jedenfalls begrüßen!

Grüße
Lutz


rdombach
Avatar rdombach
Security-Admin
Content Halbgott (608 Beiträge)
am 12.06.2011, 13:59 Uhr schrieb rdombach

Hallo alle miteinander,

tja, was soll man da sagen? Ich kann den unterschiedlichen Argumenten der einzelnen Parteien durchaus folgen.

Das Deutsche Recht endet nun mal an der Staatsgrenze und wendet sich dann eben an denjenigen, den man belangen kann, also den Werbenden in Deutschland. Wobei dieser vermutlich ebenso wenig in der Lage ist, wie auch der Werbeanbietende, die Einhaltung von Datenschutzrichlinien bei allen Werbepartnern zu garantieren. Selbst wenn man entsprechende Verträge unterschreibt, ist die Chance gut, "nicht erwischt zu werden", wenn man es dann im Endeffekt doch nicht so genau nimmt.

Falls so eine Idee umgesetzt werden sollte, führt dies ggf. zu einem stark reduzierten Werbemarkt oder einem, der nur von lokalen Anbietern dominiert wird. Es fragt sich, wer von all diesen Aktivitäten profitieren wird.

Unser Rechtssystem hat eben hier und da noch Bedarf an einer Nachjustierung, um den vielfältigen Ausprägunden des WWW gerecht zu werden. Das ist vermutlich im Werbeumfeld ebenso wie bei der IT Sicherheit.
Hoffen wir mal, das man eine gute und realistische Lösung finden wird!

Beste Grüße
Ralph


Bitte nicht vergessen, Virenscanner und Co. zu aktualisieren!
SecuTipp: GRATIS Security-Informationen für die eigene Webseite und [url="http://twitter.com/secuteach"][img]http://w

  • 1


« zurück zu: Sonstige

Das Seitenreport Forum hat aktuell 5276 Themen und 36111 Beiträge.
Insgesamt sind 48364 Mitglieder registriert.