SEO ist nur eine von vielen Möglichkeiten für mehr Traffic auf den eigenen Webseiten. Entscheidend ist aber weniger, alle denkbaren Online-Marketing-Maßnahmen zu kennen, und schon gar nicht, möglichst viele umzusetzen. Wichtig sind vielmehr: gute Vorbereitung, richtige Reihenfolge und perfektes Timing. Website-Betreiber stehen häufig vor 3 Herausforderungen: Zu wenig Besucher bzw. zu viel nicht genutztes Potenzial Theoretisch viele Optionen, das Potenzial besser auszuschöpfen Praktisch zu wenig Zeit und oft auch mehr Ertrag aus alternativen Aktivitäten (z. B. Neukundengewinnung durch Offline-Maßnahmen, Bestandskundenpflege) Im Jahr 2010 gibt es auch im deutschsprachigen Internet tonnenweise kostenlose und trotzdem wertvolle Tipps rund um die Themen Suchmaschinen-Optimierung und Online-Marketing. Nachteil: Die Artikel sind meist punktuell (Basics für Bilder-SEO, SEO für Facebook-Fanpages, Top-Tipps für Twitter, YouTube, WordPress etc. pp.), behandeln also nur ein Thema - und kratzen oft auch nur an der Oberfläche. Die Reaktion darauf sind einerseits umfangreiche Auflistungen (16 Keyword-Tools, 30 SEO-Tools, 96 SEO-Tipps ;-) und andererseits sogenannte "Prismen" (optisch attraktive Zusammenstellungen von Social Media-Angeboten bzw. Traffic-Kanälen plus Tipps - für Details einfach mal Social Media Prisma oder Traffic Prisma googlen), die thematisch in die Breite gehen und - insbesondere wenn kostenpflichtig - inhaltlich zum Teil auch Tiefgang haben. Für chronisch zeitknappe Webmaster und Online-Unternehmer ist das allerdings auch nicht der richtige Ansatz: Gerade diese Zielgruppe will weniger wissen, was theoretisch machbar ist, sondern vielmehr, wie in kurzer Zeit viel zu erreichen ist. Das kleine 3x3x3 für mehr Traffic zielt deshalb auch nicht darauf ab, möglichst viele Maßnahmen für mehr Besucher im Detail vorzustellen (Tipps und weiterführende Informationen für die optimale Umsetzung der einzelnen Bausteine werden demnächst an dieser Stelle nachgeliefert), sondern will exemplarisch einen möglichen "Königsweg" aufzeigen, durch den mit relativ geringem zeitlichen Einsatz relativ viel bewegt werden kann. Die relativ bekannten "SEO-Instanzen" TagSEOBlog und SEO-United eignen sich gut, um den unterschiedlichen Aufwand bei (mit Blick auf den Traffic auf Basis von Alexa-Zahlen) IN ETWA vergleichbarem Ertrag zu illustrieren: Während TagSEOBlog eher selten, dann aber meist mit perfektem Timing zu top-aktuellen Themen und inhaltlich (bewusst) oft auch sehr kontrovers sowie mit viel persönlicher Note bloggt, ist SEO-United "always on" und packt täglich Tonnen neuen Contents auf die Seite. Sicher ist auch die Fokussierung auf das ehemalige Nischenthema Bilder-SEO, das insbesondere durch die "Universal Search" stark an Bedeutung gewonnen hat, ein wichtiger Erfolgsfaktor des TagSEOBlog (der übrigens auch Zahlen veröffentlicht). Letztlich ausschlaggebend ist aber nicht der Traffic, sondern die Umwandlung der Besucher und das eigentliche Geschäftsmodell bzw. die Marge - insofern kann SEO-United wirtschaftlich durchaus um ein Vielfaches erfolgreicher sein als z. B. TagSEOBlog (oder andere Websites mit vergleichbaren Besucherzahlen). Effektives Post-Marketing führt über die eigenen Postings sofort, über die daraus resultierenden Backlinks kurzfristig und die daraus wiederum resultierenden Suchergebnisse bzw. deren Verbesserung auch mittelfristig zu mehr Traffic. Entscheidend ist aber, inwieweit es gelingt, diese Interessenten in Reagierer umzuwandeln. Dabei hilft die Erkenntnis, dass der erste Besuch (auch in Shops) nicht sofort zu einer umsatzwirksamen Bestellung führen muss - und ein dieser Einsicht entsprechendes Angebot von für den Erstbesucher weniger riskanten bzw. aufwändigen Zwischenschritten (von Bookmark setzen über Newsletter anfordern bzw. Feed abonnieren bis Follower werden bzw. - noch trivialer - AdSense-Link oder Affiliate-Banner anklicken). Effektives Post- bzw. Plapper-Marketing kann auch helfen, den Aufwand bzw. die Ausgaben für alternative Maßnahmen für mehr Website-Traffic - wie Push-Marketing (z. B. E-Mails mit gekauften Adressen), Performance-Marketing (z. B. Pay per Click-Anzeigen, bekannt v. a. als Google-AdWords) oder Presence-Marketing (z. B. in den Gelben Seiten oder kostenfrei in Google Maps) - zu reduzieren. Marketing-Maßnahmen, ganz gleich wie effektiv, können ein attraktives Leistungsangebot bzw. ein (margen)starkes Geschäftsmodell aber niemals ersetzen. Daran zu arbeiten, kann also noch effektiver sein, als ein auf Tipping Points fokussiertes Post-Marketing.Seitenreport ist ein gutes Beispiel für eine Website, deren Betreiber gar nicht (mehr viel) posten muss, weil er ein sehr beliebtes "Tool" mit viralem Element (= Seitenreport-Button mit Backlink zur Nutzung auf anderen Websites) und darauf aufbauend eine beliebte Umgebung (= Seitenreport-Forum) für User geschaffen, so dass diese den Löwenanteil des Contents - und damit des "Suchmaschinenfutters" - freiwillig generieren (dazu gehöre ich, wie dieser Artikel beweist) und der Betreiber sich auf die Weiterentwicklung der Website sowie die kostenpflichtige Programmierung als Dienstleistung konzentrieren kann. Das kleine 3x3x3 für mehr Besucher Marktbeobachtung ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Aktivitäten. Herauszufinden, was die ZielgruppeN (Mehrzahl, weil die Interessenten für das eigentliche Leistungsangebot bzw. für die Verlinkung von Inhalten häufig NICHT deckungsgleich sind) wirklich wollen und was Konkurrenten bereits bieten, entscheidet über Erfolg und Effizienz der Maßnahmen zur Suchmaschinen-Optimierung bzw. Traffic-Maximierung. Wichtig: Research ist die FORTWÖHRENDE Beobachtung des Marktes bzw. der relevanten Teilnehmer (MaFo kann übrigens, wie andere repetitive Online-Aktivitäten, unter der Voraussetzung, dass unmissverständlich gebrieft wird, outgesourct werden - einfach mal virtuelle Assistentengoogeln) und kann durch die Auswertung der von Webanalyse-Programmen bereitgestellten internen Daten NICHT ersetzt, sollte aber unbedingt dadurch ergänzt werden. Googeln Sie einfach Ihr Haupt-Keyword (z. B. SEO), wählen Sie "Social" als Option, "lauschen" Sie dem Gezwitscher mal für eine Stunde und folgen Sie nebenher einigen der empfohlenen Links - dann wissen Sie vermutlich schon mehr über Ihre ZielgruppeN als viele Ihrer Wettbewerber. "Hören" Sie, wenn Sie die Zeit erübrigen können, immer mal wieder in den bzw. die für Sie relevanten Social News-Streams rein. Ist klar, was inhaltlich gefragt ist, aber AKTUELL so nicht angeboten wird bzw. welche Suchbegriffe - mit Blick auf die jeweilige Zielgruppe - relativ trafficstark bzw. zugkräftig aber konkurrenzschwach sind, können sowohl die sinnvollsten Keyphrasen für die Basisinhalte der Website als auch die erfolgversprechendsten Themen und Titel sowie das beste Timing für aktuelle Posts bestimmt werden. Dabei sind die Basisinhalte der Webseite nicht selten auf die Zielgruppe für das eigentliche Leistungsangebot und aktuelle Postings auf die Zielgruppe für die Verlinkung abgestimmt. Je besser Thema, Titel und Timing der Webseiten-Inhalte bzw. Blog-Postings auf die Bedürfnisse und Erwartungen der jeweiligen Zielgruppe sowie die aktuelle Marktsituation abgestimmt sind und je mehr zusätzliche "Kanäle" (wie Twitter) genutzt werden, um auf neue Webseiten bzw. Blog-Posts aufmerksam zu machen, desto besser die unmittelbare Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und desto positiver sowie nachhaltiger der Ranking-Effekt. Mit "Post" sind aber nicht nur Postings im eigenen Blog oder Gastbeiträge in fremden Blogs gemeint: Erst das parallele Erwähnen bzw. Posten an passender Stelle, zum Beispiel in Foren (wie Seitenreport), auf Social-Bookmark-Seiten (wie Mister Wong), auf Social News-Seiten (wie t3n) und in Presse-Portalen (wie openPR) sowie begleitendes Twittern führen häufig dazu, dass ein Artikel bzw. Beitrag wahrgenommen, kommentiert sowie retweetet, daraufhin in weiteren Blogs bzw. Medien aufgegriffen, dort wieder kommentiert sowie retweetet und infolge dessen abermals aufgegriffen und/oder verlinkt wird. Erst wenn durch das Bearbeiten des richtigen Themas zur rechten Zeit und das parallele Posten an verschiedenen (normalerweise gut gerankten) "Stellen" ein bestimmter Punkt an Sichtbarkeit und dementsprechend Aufmerksamkeit erreicht wird (Tipping Point), kann eine mehr oder weniger große Lawine ins Rollen gebracht werden. Mehr Zeit in alternative Aktivitäten oder in die Vorbereitung von (wenigen) Beiträgen, und, wenn gepostet wird, dann in flankierende Maßnahmen zu stecken, kann also wesentlich effektiver sein, als extrem emsig, aber inhaltlich eher unspektakulär und unauffällig "vor sich hin" zu posten.