Tipps zum Geld verdienen mit einem Onlineshop

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von Gründerlexikon    9 Kommentare Geld verdienen

Eine einfache Rechnung… oder?

Die Rechnung für den Gewinn bei einem Onlineshop ist einfach: Du kaufst ein Produkt für x Euro ein, schlägst deinen Gewinn drauf und verkaufst es wieder – fertig ist der Lebensunterhalt. So einfach ist es aber leider nicht. Es geht ja nicht nur um die Deckung des Einkaufspreises – du willst ja deinen Lebensunterhalt bestreiten. Sehen wir uns einmal an, welche Positionen anfallen können:

  • Miete/Raten für das Eigenheim
  • Versicherungen
  • Lebensmittel
  • Kleidung
  • Fahrzeug
  • Unterhaltung
  • Rücklagen
  • Einkommensteuer
  • u.v.m.

Wenn wir einmal von einem absoluten Minimum ausgehen, solltest du mit deinem Onlineshop mindestens 1.000 Euro Gewinn pro Monat erwirtschaften, um deinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Je nachdem wie du lebst, musst du eventuell auch wesentlich mehr erwirtschaften. Dies sind allerdings erst die privaten Ausgaben – du musst mit deinem Umsatz außerdem auch die betrieblichen Ausgaben abdecken. Hier sind beispielsweise zu nennen:

  • Personalkosten
  • Raumkosten
  • Versicherungen
  • Kraftfahrzeugkosten
  • Bürobedarf
  • Werbung
  • Betriebssteuern
  • Abschreibungen
  • u.v.m.

Die Rechnung sieht also (immer noch stark) vereinfacht folgendermaßen aus:

Kosten der privaten Lebensführung
+ Kosten des Betriebes
+ individueller Gewinnaufschlag = benötigter Umsatz

Du siehst also schon: Die ganze Planung von finanzieller Seite aus ist wesentlich umfangreicher als zunächst angenommen.

Wichtigstes Kriterium: Anzahl der Besucher

Das wichtigste Kriterium für den Erfolg eines Onlineshops ist die Anzahl der Besucher und insbesondere die Frage, wie viele davon tatsächlich eine Bestellung auslösen. Man geht in der Praxis von einer durchschnittlichen Bestellrate (auch Conversionrate genannt) von 0,5 Prozent aus. 

Das bedeutet, dass aus 1.000 Besuchern durchschnittlich fünf tatsächlich zu zahlenden Kunden werden. Zieht man dann noch nachträglich stornierte Bestellungen ab, bleiben vielleicht vier Bestellungen aus 1.000 Besuchern. Diese Rechnung zeigt schon, dass der Grundsatz gilt: Je mehr Besucher, desto näher kommst du dem Umsatz, den du für deinen Lebensunterhalt benötigst.

Möglichkeiten zur Besuchergewinnung

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du an zusätzliche Besucher kommen kannst: Suchmaschinenoptimierung, Google AdWords-Anzeigen, Werbung in Newslettern und auf fremden Seiten, Bannerwerbung und vieles mehr. Welcher Methoden du dich bedienen willst, hängt vor allem davon ab, wie viel Zeit du übrig hast. 

Wenn du beispielsweise in Foren oder Blogs aktiv sein möchtest, kostet dich das kaum Geld, aber jede Menge Zeit. Weniger zeitintensiv sind Werbeanzeigen. Allerdings sind sie teuer und ihr Erfolg ist meistens auch nicht garantiert.

Überlegungen vor der Shop-Gründung

Noch bevor du die Entscheidung triffst, ob du einen Onlineshop auf die Beine stellst, solltest du einige Überlegungen anstellen. Analysiere zunächst die Konkurrenz im Internet. 

Wie viele Onlineshops gibt es bereits, die das von dir verfolgte Konzept ebenfalls aufgreifen? Welches Preisniveau hat sich etabliert? Sind noch angemessene Gewinnspannen möglich oder ist bereits ein existenzieller Preiskampf ausgebrochen? Frage bei Herstellern oder Lieferanten an, zu welchen Preisen du einkaufen könntest und ob du durch die Handelsspanne deine Kosten decken und einen Gewinn erzielen könntest.

Zukunftsperspektiven und Strategie erstellen

Wirf auch einen Blick in die Zukunft. Überlege dir, wie sich dein Shopkonzept zukünftig entwickeln wird. Willst du ein Produkt verkaufen, das gerade einem Trend folgt? Das könnte Probleme bereiten, wenn die Welle der großen Nachfrage wieder abebbt. 

Überlege dir also auch eine Strategie, die fortwährend funktioniert und biete Trendprodukte zusätzlich dazu an. Der Blick in deine Zukunft sollte auch deine finanzielle Situation beleuchten: Wie lange hältst du es finanziell durch, wenn der Shop noch nicht genügend Umsätze abwirft?

Outsourcen oder selbermachen?

Wichtig für deinen Erfolg ist auch die Frage, ob du dir adäquate Hilfe suchen kannst, beispielsweise für Grafiken, SEO oder Texte. Wenn du alles alleine stemmen willst, solltest du dich schon jetzt auf 80 Stunden-Wochen einstellen.

Eines lässt sich abschließend auf jeden Fall festhalten: Mit einem Onlineshop verdient man nicht „einfach so“ über Nacht Geld. Vielmehr handelt es sich um echte, harte Arbeit und nur wer entsprechend investiert – nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Know-how – wird langfristig Erfolg haben.

Dieser Artikel wurde als weiterführender Text zum Fachbeitrag des Gründerlexikon Mit einem Onlineshop Geld verdienen, nichts leichter als das geschrieben, lese <link http: www.gruenderlexikon.de magazin mit-einem-onlineshop-geld-verdienen-nichts-leichter-als-das>>> hierden gesamten Fachbeitrag vom Gründerlexikon.

Kommentare (9)

Matthias Griesbach schrieb am

Grundlegend ist das die richtige Herangehensweise, wenn man mit einem Onlineshop Geld verdienen will.

Es ist nicht ganz einfach, eine reibungslose Logistik zu realisieren, welche vom Einkauf über die Lagerhaltung bis zum Versand nur wenig Kosten verursachen darf.

Ebensowichtig ist eine vernünftige Anbindung des Onlineshop an die Buchhaltung, um unnötige Arbeit zu vermeiden.

Fuchs schrieb am

Wer im Geschäftsleben ein völliger Neuling ist, sei darauf hingewiesen, daß ggf. eine Gewerbeanmeldung der erste Schritt sein muß, bevor ein neuer Shop online geht. Alle rechtlichen Fragen also unbedingt vorher gründlich und umfassend klären!

Ein wichtiger Faktor fehlt meines Erachtens in den obigen Ausführungen: die Zeit.
Kein Onlineshop – und sei er noch so gut gestaltet und bedienerfreundlich angelegt – wird sofort die notwendigen Besucherzahlen und damit Umsätze liefern, um davon leben zu können. Die Seite muß bekannt werden; je nach verkauftem Sortiment braucht es Zeit, um einen Stammkundenkreis aufzubauen.

Neben der professionellen Bestellabwicklung muß auch die ständige Pflege des Shops gewährleistet sein: aktuelle Bilder und Beschreibungen sind über-lebenswichtig.

Eine Conversionsrate von 0,5% ist bescheiden angesetzt, allerdings für den Anfang durchaus realistisch. Durch optimierende Maßnahmen läßt sie sich deutlich anheben. Dafür wiederum sind intensive Tests notwendig, die die Reaktion der Besucher auf Önderungen messen.

Michael Schmid schrieb am

Ein ansprechendes Design bedeutet auch, dass man es dem User einfach macht, eine Entscheidung zu treffen. Viele Shops, die im Internet kursieren, sind schlichtweg mit Schnickschnack überfüllt.

In einer Zeit wie heute entscheiden sich User schneller dazu, die Seite zu verlassen. Die Konkurrenz schläft nicht!

Silke Kühn schrieb am

Kann aus eigener Erfahrung sagen, das zu Beginn eine Conversionrate von 0,5% für einen neuen Shop üblich ist.
Faktoren welche diese positiv beeinflussen könnne sind z.B positive Bewertungen der Käufer und Umfragen unter den Käufer aus welchen Gründen Sie sich zum Kauf in deinem Shop entschieden haben.
Konnte durch diese und weitere Massnahmen meine Conversionrate auf 1% erhöhen.
Wichtig wie bei jedem Geschäft ist ein klar definiertes Ziel und die Ausdauer dieses auch zu erreichen.

Patrik Garten schrieb am

Der größte Preiskampf den ich kenne ist zur Zeit in der Elektromobilbranche mache verkaufen sogar unter Ihrem EK. Nur um zu sehen wer länger durchhält.
So etwas gibt es bestimmt in anderen Brachen auch, aber das macht wirklich keinen Spass.

K. Mix schrieb am

Ich kann dem Artikel nur zustimmen. Ein Kaltstart und eine damit verbundene Existensgündung ist äußerst schwierig.
In vielen Foren für Onlineshops liest man immer wieder von Shopbetreibern, die sich über mangelnde Besucherzahlen beklagen. Wenn man sich die Shops dann ansieht, sieht man oft schnell woran das liegt.
Einen ansprechenden Shop zu erstellen ist entweder teuer oder mit viel Arbeit verbunden. Dann dauert es meist eine ganze Weile, bis sich der Shop etabliert hat. Um dann gegen die Konkurrenz bestehen zu können, darf man sich auf Erfolgen nicht ausruhen, sondern muss ständig auf der Suche nach Optimierung sein.
Zudem kommt es sehr auf die Branche des Onlineshops an. Bei gerade boomenden Branchen auf den Zug aufspringen zu wollen sollte vorher gut überlegt sein. Wer Kleinkram verkauft benötigt natürlich eine viel höhere Besucher- und Käuferzahl, als jemand der hochwertige Produkte mit entsprechend hoher Marge verkauft.

network experience schrieb am

Hilfreich ist auch ein Teil der Produktpalette in großen Distributionsseiten wie ebay mit einzustellen. Das führt zu zusätzlichem Umsatz und einer Markenwahrnehmung für den eigenen Shop. Dabei sollte der Name des Shops und eine Verlinkung innerhalb des Angebotsseite eingebunden sein. Die Produkte im eigenen Shop sollten dann mind. um die ebay Gebühr günstiger sein. So dass der Kunde, wenn er sich für ein Produkt interessiert und die "Mutterseite" also den zugehörigen Shop besucht, das Produkt dort leicht günstiger findet und dadurch einen Anreiz findest es direkt zu bestellen.

lima-shop.de schrieb am

Ein guter Artikel, man sieht es gibt hier viel zu berücksichtigen.
Ein wichtiger Punkt um die Conversionrate zu steigern ist vor allem Transparent auf der Webseite. Gut sichtbar sollten Anbieterkennung als Impressum sowie auch Rechtstexte und Datenschutzerklärungen gestaltet sein. Viele Kunden sind geneigt abzuspringen wenn nicht eindeutig erkennbar ist wer hinter der Plattform als Betreiber steckt.

trendy Mode schrieb am

Ein Artikel mit absolutem Wahrheitsgehalt. Neben einem sehr langem Atem, viel Zeit und das nötige Kleingeld für OnlinePR darf vor allem der Spaß dabei nicht an der Strecke bleiben. Ein Online-Shop sollte nicht aus der Laune heraus einfach mal schnell online gehen. Es sollte nicht sofort der sichere Angestelltenjob dafür gekündigt werden.
Im Vorfeld gehören 'verdammt' (sorry) viele Recherchen dazu, die einem lange Abende und gar schlaflose Nächte bescheren. Wie schon meine Vorschreiber hier erwähnten - Buchhaltung, Logistik, Service, Rücknahme, social media, einkaufoptimierung,usw... alles muss perfekt in sich greifen um auf Dauer davon leben zu können.
Doch wenn der Mut bleibt, das Ziel klar ist, die Finanzen stimmen und das Riskio abgewägt ist - dann viel Erfolg mit Eurem Shop!

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